Wie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden.
Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze.
Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern!
Eintrag 489 vom 07.05.2025
Böhmen-Egerland-Runde
Bild: Blick auf die Burg Knvoklat
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Anderthalb Stunden nach dem Aufbruch an diesem Morgen erreichten wir die Burg Krivoklát, eine der ältesten Burgen der böhmischen Herzöge und Könige. Die Burg liegt auf einem Hügel in einem Waldgebiet. Hinter dem Schloss hatten wir die Möglichkeit eine erste Pause einzulegen.
17 Kilometer weiter erreichten wir dann Rakovník, eine etwa 1000 Jahre alte slawische Siedlung an einem alten Handelsweg. Die Altstadt ist durch eine Reihe historischer Gebäude geprägt: Hohe Tor und Prager Tor (Teile der ehemaligen Stadtbefestigung des 16.Jh.), Gotische St.-Bartholomäus-Kirche (14.-16.Jh.), hölzerner Glockenturm mit 2 Glocken (der Bettler und die Müllerin) (15.Jh.), Rathaus und etliche Bürgerhäuser (18.Jh.).
170 Kilometer nach unserem Aufbruch heute Morgen erreichten wir dann Karlsbad (tschechisch Karlovy Vary). Wir konnten in der Nähe der Fußgängerzone parken und machten uns auf zur Erkundung des malerischen Städtchens. Der Kurort im Westen Tschechiens, gehört zu den berühmtesten und traditionsreichen Kurorten der Welt. Seit 2021 zählt der Ort zum UNESCO-Welterbe der bedeutenden Kurstädte Europas (Great Spas of Europe).
In einer Konditorei konnten wir den ersten Hunger bei einem leckeren Stück Kuchen und einem Kaffee etwas beruhigen, bevor wir uns dann aufmachten zu unserem nächsten Ziel, Marienbad.
Auch hier war eine Besichtigung vorgesehen. Dabei erfuhren wir, dass Marienbad, wie auch Karlsbad und Franzensbad (in der Nähe von Eger) seit 2021 zum UNESCO-Welterbe der bedeutenden Kurstädte Europas gehört. Es handelt sich um salzhaltige und schwefelhaltige Quellen, die bereits seit dem Mittelalter bekannt sind.
Anfang des 19.Jh. wurde der Kurort Marienbad mit Klostervermögen gestaltet und aufgebaut. Prominente Besucher (wie z.B. Goethe und Wagner) und Adelige (wie z.B. König Edward VII. und Kaiser Franz Joseph I.) sowie der Ausbau der Eisenbahn verhalfen dem Kurbetrieb zum Aufschwung: 1904 hatte Marienbad über 26.000 Kurgäste.
Karte: die heutige Strecke
Neben den Kolonnaden ist die „Singende Fontäne“ eine große Attraktion in Marienbad. Es handelt sich um einen Springbrunnen mit einem runden Becken (18 m) mit einer stilisierten Blume aus Stahl und Granit. Das Wasserspiel besteht aus 10 primären Spritzsystemen mit über 300 Düsen und einem mittleren Strahl, der eine Höhe von 6 Metern erreicht. Zu jeder ungeraden Stunde ertönt Begleitmusik zu den Wasserspielen; abends ergänzt durch Beleuchtung.
Den letzten Stopp legten wir dann noch einmal in Stribro ein, bevor wir dann wieder nach gut 300 Kilometern pünktlich zurück waren in unserem Hotel.