Jura-Studium auf dem Motorradsattel

Eine Reise in französische Motorradparadiese vom 17. bis 25. Juli 2024

Die Tour ins Elsass

Pünktlich um 9 Uhr standen Marianne und Herbert an diesem Mittwoch Morgen mit gepacktem Motorrad vor unserer Haustür. Es war eine Tour ins Jura-Gebirge geplant. 9 Tage Dauer. Das erste Ziel lag im Elsass, wo wir in Lubine in der Pension Le Chateu vorgebucht hatten. Angeblich auch von Motorradfahrern als gut bewertet..Bis dahin würden es vorwiegend auf kleineren Land- und Passstraßen ca. 380 Kilometer sein. Ein Zwischenstopp war in Graufthal, ungefähr auf halber Strecke, geplant, wo wir uns die Felsenwohnungen anschauen und eine Kaffee-Pause einlegen wollten, bevor es wir dann zum heutigen Ziel weiter gehen sollte.

Bild: Störche wohin man sieht

Es ging also zügig los auf schnelleren Straßen durch Pfalz und Saarland bis kurz vor Pirmasens. Ab hier waren dann kleinere Straßen angesagt und bald auch fielen uns die erstenlef Storchennester auf, die auf manchen Dächern sogar mehrfach vorkamen.

Der Storch ist im Elsass allgegenwärtig, für viele die Ikone, das Wahrzeichen der Region. Ob in der Metropole Straßburg oder den romantischen Dörfern – überall hocken die schwarz-weiß gefiederten Vögel im Frühjahr in ihren Nestern, brüten, klappern mit den Schnäbeln und versorgen ihren Nachwuchs

Bild: Vor der Festung in Bitche

Ca. 20 km von Niederbronn-les-Bains erreichten wir die lothringische Festungsstadt Bitche. Die imposante Bitcher Zitadelle entstand im 17. Jahrhundert auf Befehl des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Entworfen wurde die Zitadelle vom Kriegsbaumeister Vauban mit der Intention den Übergang vom Elsass nach Lothringen zu überwachen und zu schützen.

Um die Mittagszeit hatten wir schließlich Graufthal erreicht, wo wir die nächste Pause einlegen wollten, um uns die Felsenwohnungen anzuschauen.

Bild: Felsenwohnungen in Graufthal

Das kleine Dorf Graufthal im Zinseltal entstand im 12. Jahrhundert rund um die dortige Benediktinerabtei. Mehrere in die hohen Felsen aus rosa Sandstein gegrabene Höhlen dienten den Mönchen als Lager, bevor sie nach und nach in Wohnhäuser umgewandelt wurden: Die Felsen dienten als Rückwand und das Gestein als Decke und Boden. Nur die hellblauen Vorderfassaden sind von Menschenhand erbaut. Die letzte Höhlenbewohnerin Catherine Ottermann verstarb 1958. In diesen 1984 unter Denkmalschutz gestellten Höhlenhäusern befindet sich heute ein anschauliches Museum, das das Umfeld der letzten Einwohnerin bildhaft wiedergibt.

Bild: eine kleine Collage

Natürlich durfte nach der Besichtigung das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Außerdem war es zwischenzeitlich ziemlich heiß geworden und wir alle hatten eine Abkühlung nötig. Wir bekamen sogar noch einen Platz auf der Terrasse eines Cafés direkt gegenüber. Es herrschte reger Betrieb. Hatten die Franzosen heute alle frei oder war Feiertag?

Bilder: Kaffee und Kuchen in Grauftal

Bald nach unserem Aufbruch hatten wir Lutzelbourg erreicht. Der Kanal hier verbindet den Rhein mit den Kanälen jenseits der Vogesen und sucht sich einen Weg ohne große Höhenunterschiede. Weniger Kilometer später kamen wir auch wieder am Schiffsaufzug in Saint Louis-Arzviller vorbei, der Schiffe in einer Wanne über einen Höhenunterschied von 45 Metern bewegt. Eigentlich sehr sehenswert, hatten wir jedoch alle bereits mehrfach gesehen - und deshalb hielten wir uns erst garnicht hier auf.

Bild: In Lutzelbourg

Unsere heutige Unterkunft haben wir in Lubine im Le Chateau bezogen. 380 Kilometer lagen da hinter uns . Da hatten wir uns das heutige Stiefelbier wohl verdient. Unsere Zimmer sind einfach, aber ok. Toiletten gibt es im Flur oben und unten. Unten ist sogar sowas wie eine Bar oder Clubraum für Motorradfahrer. Der Herbergsbetreiber fährt selbst auch Motorrad, ist Holländer und offensichtlich recht launisch gegenüber manchen Gästen.

Abendessen können wir in dem kleinen Dorf, in dem die Herberge ist, leider nicht, Dafür mussten wir etwa 4 Kilometer zurück fahren in de nächsten Ort Winberg , wo es eine Döner-Bude gibt, die offen hatte. Da wir keine große Auswahl hatten, entschieden wir uns eben dafür. Nun ja, nichts für Feinschmecker, aber wir hatten alle Hunger und sind satt geworden.

Bild: aufgegessen bis auf den Teig

Hier konnten wir auch noch eine Flasche Wein kaufen, die wir dann nach der Rückkehr vor unserer Herberge leeren wollten. Wir unternahmen zuvor jedoch noch einen kurzen Spaziergang durch den kleinen Ort, der bis auf die Pfingst-Kirche jedoch wenig zu bieten hat (245 Einwohnern, Stand 1. Januar 2021).

Bild: Wein zum Abschluss des ersten Fahrtages vor unserer Unterkunft

Karte: die heutige Strecke

Hier noch andere Eindrücke vom Tag:

(61 Bilder)

- 1/9 -

Kommentar eintragen Schreib´ doch auch mal was dazu! Dein Name:   Bewertung: ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ Kommentar: Sicherheitsabfrage:   8 + 2 =   Eintragen

Smiley einfügen? Tippe z.B. bier bier hurra lechz pfeif hammer hutab five sack

lol schimpf applaus nerv lach hoch baeh freuen schreck

Seite drucken | Seite verbessern