Wie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden.
Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze.
Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern!
Eintrag 536 vom 27.07.2025
Tag 8 – Auf zwei Rädern zum Wanderglück: Tschiernock-Runde und ein Abstecher nach Gmünd
Bild: Am Vormittag ging’s mit dem Bike hinauf zur Sommereggerhütte
Mehr anzeigen
Heute war wieder einer dieser perfekten Sommertage – viel Sonne, ein Hauch Fahrtwind und eine gelungene Mischung aus Motorrad und Wanderschuhen.
Am Vormittag ging’s mit dem Bike hinauf zur Sommereggerhütte, eine der typischen Kärntner Almhütten, die auf über 1.500 Metern Ausgangspunkt vieler schöner Wanderungen ist. Etwa ein paar Kilometer unterhalb der Hütte wartete eine kleine Überraschung: 4 Euro Maut für Motorräder – okay, gönn ich mir. Die Strecke hinauf war’s wert.
Bild: Kühe als Begleitung
Oben angekom-men, Motorrad abgestellt, Helm und Jacke verstaut, die Wander-stöcke aus den Koffern gezogen – und los ging’s. Der Aufstieg begann mit einem Stück Forstweg, der sich bald in schmale Pfade verwandelte. Die Wanderung folgte der Rundroute gegen den Uhrzeigersinn, vorbei an urigen Almen, Kühen auf der Weide, und dem ein oder anderen Weidezaun, den wir überklettern oder durchqueren mussten.
Bild: am Gipfelkreuz des Tschiernock auf 2.088 m
Unser Weg führte vorbei an den Raben-gruben und dem markanten steinernen Mandl, einem natürlichen Felsen, der wie eine kleine steinerne Figur aus dem Boden ragt. Der Tschiernock, mit seinen 2088 m, war schließlich der Höhepunkt der Runde. Oben beim Gipfelkreuz gönnten wir uns eine längere Pause. Die Aussicht über das Liesertal, bis hinunter zum Millstätter See, war einfach großartig.
Bild: der Millstätter See weit unter uns
Der Abstieg führte über das Gams-brünndl, einen idyllischen Abschnitt des Weges mit kleinen Wasser-läufen und Almwiesen, bevor wir am steinernen Tisch vorbeikamen – ja, ein tatsächlich steinerner Tisch mitten in der Landschaft.
Zum Abschluss kehrten wir auf der Sommereggerhütte ein und belohnten uns mit Kaiserschmarrn und Palatschinken – schwer zu sagen, was besser war. Insgesamt waren wir etwa vier Stunden unterwegs, inklusive Pausen.
Nach dem Wandern ging’s noch einmal aufs Motorrad. Eine kurvige, waldreiche Strecke führte uns hinunter nach Gmünd, wo wir noch einen kurzen Halt bei der geteilten Kirche St. Wolfgang einlegten.
Bild: Diese Kirche liegt oberhalb von Gmünd, direkt an der alten Römerstraße, und ist besonders durch ihre ungewöhnliche Architektur bekannt.
Sie wurde im Mittelalter durch eine Landesgrenze geteilt – eine Hälfte stand in Kärnten, die andere in Salzburg. Heute zeugen davon noch zwei Kanzeln und zwei Eingänge. Die Kirche wurde von beiden Seiten genutzt, auch wenn die Grenzen längst verschoben wurden. Ein stiller, geschichtsträchtiger Ort mit ganz besonderer Atmosphäre.
Am späten Nachmittag kamen wir müde, aber zufrieden zurück. Ein rundum sonniger Tag – im doppelten Sinn!
🗺️ Kurz erklärt: Die Route im Überblick
Start: Sommereggerhütte (ca. 1698 m)
Gehdauer inkl. Pausen:
etwa 4 Stunden
Höhendifferenz:
ca. +520 m → −520 m
Höchster Punkt:
Hochpalfennock (knapp über 2 100 m)
Wanderungstyp
Höhenrundweg mit Gratpassagen, teils schmale Pfade, Trittsicherheit empfohlen