Wie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden.
Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze.
Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern!
Eintrag 498 vom 22.05.2025
Tag 6 - Den Göttern ganz nah - die Fahrt vom Pindos-Gebirge zur Ägäisküste (328 km)
Bild: Klöster von Meteora
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Karte: die Fahrstrecke
Bereits früh am Morgen wurde ich von mehreren Kuckucksrufen geweckt. Lange nicht mehr gehört. Heute führte mich meine Tour auf einer eindrucksvollen Route quer durch Nordgriechenland – von den wilden Höhen des Pindos-Gebirges bis zur Küste am Fuße des Olymps. Eine Etappe voller Kontraste, kultureller Höhepunkte und landschaftlicher Vielfalt. Ich habe heute sogar zweimal Schildkröten 🐢 gesehen, die meinen Weg kreuzten.
Start im Pindos-Gebirge & Zwischenstopp in Metsovo
Am Morgen begann die Fahrt in den Pindos-Bergen – kurvige Straßen, raue Felsen, dichte Wälder. Ein erster Halt in Metsovo, einem urigen Bergdorf, das wie aus der Zeit gefallen scheint. Die traditionelle Architektur mit Schieferdächern und die verwinkelten Gassen machen Metsovo zu einem echten Geheimtipp. Hier oben lebt das ursprüngliche Griechenland.
Bild: Ein alter Panzer am Ortseingang von Metsovo
Zu den schwebenden Klöstern von Meteora
Weiter ging es ostwärts zu einem der spektakulärsten Orte des Landes: den Meteora-Klöstern. Die gewaltigen Felsformationen mit den auf ihren Spitzen thronenden Klöstern wirken fast surreal. Die Aussichtspunkte rund um die Klöster sind atemberaubend – wenn man sie denn erreicht. Heute waren unzählige Bustouristen unterwegs, die die engen Straßen blockierten. Trotzdem lohnte sich der Abstecher allemal.
Bild: Bustouristen wollten auch die Klöster sehen.
Ab in die Einsamkeit & Richtung Olymp
Nach dem touristischen Trubel rund um Meteora wurde es wieder einsam. Stundenlang schlängelten sich die Straßen durch nahezu menschenleere Hügellandschaften, vorbei an Olivenhainen, kleinen Kapellen und weiten Tälern. Der Fahrtwind war bei Temperaturen um die 30 °C eine willkommene Erfrischung.
Bild: kleine Stärkung entlang der Strecke
Dann tauchte am Horizont der Olymp auf – der sagenumwobene Sitz der griechischen Götter. Die Straße führte direkt auf ihn zu, und trotz Müdigkeit wuchs mit jeder Kurve die Vorfreude auf das Ziel.
Ziel: Die Küste & Übernachtung am Olymp
Nach insgesamt 328 Kilometern erreichte ich die Ostküste Griechenlands – und was für ein Finale: Übernachtung in einer einfachen Hütte am *Olympos Beach*, einem Campingplatz direkt am Meer. Der Sonnenuntergang tauchte die Küste in warmes Licht, während die Motorradtour im Kopf noch nachhallte.
Bild: Hütte am *Olympos Beach* Campingplatz
Fazit:
Diese Etappe war intensiv – landschaftlich, kulturell und klimatisch. Vom rauen Hochland über mystische Klöster bis zum mythischen Olymp: eine Tour, die alle Sinne anspricht und die Vielfalt Nordgriechenlands auf zwei Rädern erlebbar macht.