Wie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden.
Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze.
Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern!
Eintrag 495 vom 19.05.2025
Tag 3 - Die Fahrt zum Fährhafen Ancona
Bild: der Schiefe Turm von Ficarolo
Mehr anzeigen
Karte: die Fahrstrecke
Gut 400 Kilometer lagen heute vor mir bis Ancona. Die ersten wollte ich noch über Landstraßen nehmen und später dann bis zum Ziel die Autobahn benutzen. Die Strecke selbst bot für mich nur wenig interessantes. Ja, bis ich in der Provinz Rovigo in Venetien an diesem Dorf Ficarolo vorbei kam. Kennt ihr eigentlich den "Schiefen Turm von Ficarolo"? Ich hatte bislang noch nicht davon gehört.
Im Vorbeifahren war mir dieser schräg stehende Kirchturm der Kirche „St. Antonius“ aufgefallen. Ich drehte noch einmal um, um mir die Sache etwas genauer zu betrachten. Sah von weitem wirklich ziemlich schräg aus, dieser 69 m hohe Glockenturm. Er wurde ab 1777 errichtet und hat aufgrund seiner starken Neigung im Volksmund die Bezeichnung „ Pisa-Turm Venetiens“. Die mittleren Neigungen des Rohres und der Glockenstube/Spitze betragen 2,8°. Zum Vergleich: Die aktuelle Neigung des Schiefen Turms von Pisa (56 m hoch) beträgt etwa 4°. Die Abweichung vom Lot des Ficarolo-Glockenturms beträgt an der Spitze 3,10 m. Nicht schlecht!
Bald darauf gab es nicht mehr viel zu sehen, zuviel Verkehr, Lastwagen, Kreisverkehre - einfach nur mühsam. So ging es also bis Ancona auf die Autobahn. Das war zwar auch ermüdend, ging aber auch schneller wieder vorbei.
Gerade sitze ich im Fährterminal. Die Boarding-Unterlagen habe ich schon ab 18 Uhr darf ich mich in die Reihe vor dem Schiff einreihen. Start ist um 19.30 Uhr und morgen werde ich aller Voraussicht nach um halb sieben Uhr abends in Igoumenitsa in Griechenland anlanden. Weit fahren will ich dann natürlich nicht mehr. Im Ort gibt es einige interessante Hotels.
Bild: die letzten Fahrzeuge rollen gerade auf die Fähre in Ancona