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Guten Morgen!Wenn das Motorrad und Reisen deine Hobbies sind, dann bist Du hier richtig.Diese Seiten entstanden vor vielen Jahren einmal aus der Idee Reiseberichte - die ja nach einem Urlaub sowieso von mir angelegt werden direkt auf der Tour zu verfassen in auf dem Weg liegenden Internet-Cafés oder Unterkünften mit Internet-Zugang - Facebook und Smartphones gab es damals ja noch nicht. Die Bearbeitung nach dem Urlaub wird hierdurch erleichtert, Eindrücke sind frischer und geraten auch nicht so schnell in Vergessenheit und alle diejenigen, die nicht mitfahren konnten, können sich so über meine/unsere Erlebnisse noch während der Abwesenheit informieren. Auch freue ich mich natürlich, wenn ich unterwegs von euch etwas hören - besser lesen - kann z.B. im Gästebuch. Das darf natürlich auch benutzt werden, wenn ich wieder zuhause bin.
Nachdem mittlerweile viele Bilder früherer Reisen digitalisiert sind, entschied ich, auch diese teilweise hier zu veröffentlichen. Zu einigen lagen ja auch schon Reisebeschreibungen vor, zu anderen gibt´s leider oft nur bruchstückhafte Erinnerungen. Einige Bilder blieben auch ohne Text - Der/die ein oder andere Beteiligte kann ja über das Kommentarfeld, das sich immer im unteren Teil einer Seite befindet, gerne noch etwas hinzufügen.
Eine kurze Benachrichtigung wäre auch schön, falls Links nicht mehr funktionieren oder nicht mehr aktuell sein sollten. Es wünscht euch immer eine Handvoll Asphalt unter dem Reifen PS.: Dass ich mittlerweile nicht mehr in Wissel wohne, haben wohl schon die meisten mitbekommen ;-) Trier ist zu meiner neuen Heimat geworden, doch der Seitentitel bleibt unverändert. Aktuelles14.06.2025Tag 29 – Von Szeklerburg nach Valea Putnei (259 km): Durch Schluchten, über Pässe und in die WolkenBild: in der Bihac-Schlucht
Karte: die bisherige Strecke Der Tag begann kühl in Szeklerburg – kaum 10 Grad zeigte das Thermometer, als ich das Motorrad startklar machte. Der Himmel war noch klar, die Luft frisch. Ich schlüpfte in die Motorradhose und zog ein zusätzliches Hemd über, wissend, dass es in den Bergen noch kälter werden würde. Vor mir lagen knapp 260 Kilometer – ein Tag voller Kontraste, Kurven und kleiner Geschichten am Straßenrand. Morgens durchs Olt-TalDie ersten Kilometer waren schnell befahrbar, aber ehrlich gesagt eher unspektakulär. Die Straße führte durch das breite Tal des Olt, flankiert von Feldern und verstreuten Dörfern. Auffällig: In manchen dieser Dörfer war fast jeder zweite Strommast von einem Storchennest bekrönt. Die Vögel standen aufrecht in ihren Nestern, wippten im Wind. Die Stromleitungen spannten sich kreuz und quer wie Spinnennetze über die Straßen – ein ungewollt kunstvolles Chaos aus Kabeln. Bild: Storchennester gibt es hier in jedem Dorf. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen schienen eher symbolischer Natur – die meisten hielten sich ohnehin nicht daran. Mit dem Aufsteigen der Sonne wurde es langsam wärmer, aber erst gegen Mittag erreichte das Thermometer die 20-Grad-Marke. In Richtung Berge – Gheorgheni bis BicazHinter Gheorgheni wurde die Landschaft spannender. Die Berge rückten näher, begannen das Tal einzuengen. Der Straßenbelag ließ nun öfter zu wünschen übrig, Schlaglöcher und Baustellen forderten Aufmerksamkeit. An einer Stelle musste ich sogar kurz halten, um mein Handy neu in der Halterung zu befestigen – so sehr hatte das Rütteln die Vorrichtung gelockert. Die Straße stieg stetig an. Ich durchquerte kleine Orte mit Kopfsteinpflaster, alten Holzhäusern und bunt bemalten Fassaden. In einem Dorf war eine Männergruppe in weißen Hemden und mit Blasinstrumenten unterwegs – vermutlich auf dem Weg zur Kirche. Neben der Straße saß eine Familie beim Picknick am Bach, Kinder tollten durchs Gras. So lebt man hier: einfach, nah an der Natur, im Rhythmus der Jahreszeiten. Bild: Blasmusiker unterwegs Dann erreichte ich die Bicaz-Schlucht – ein echtes Highlight des Tages. Die steilen Felswände rückten so nah zusammen, dass sie den Himmel fast ausblendeten. Die Straße zwängte sich in Serpentinen an den Felsen vorbei, überhängende Klippen ragten bedrohlich über den Asphalt. Trödelstände drängten sich dicht an dicht am Straßenrand: handgeschnitzte Löffel, Honig, Schafsfelle, Räucherwaren. Touristen schlenderten zwischen den Ständen, Busse parkten auf jeder möglichen Ausbuchtung. Das Ganze erinnerte mich sehr an die Thodra-Schlucht in Marokko – nur mit etwas mehr Wald und deutlich mehr Feuchtigkeit in der Luft. Bild: bei der Bicaz-Schlucht Entlang des Izvorul- und Bistrica-TalsNach der Schlucht ging es weiter am Lacul Izvorul Muntelui vorbei, ein riesiger Stausee, ruhig und grau unter dem inzwischen bedeckten Himmel. Die Straße folgte dem Lauf der Bistrica, mal am Ufer entlang, mal darüber hinweg. Ich fuhr über eine Staumauer und sah auf das ruhige Wasser, das zwischen den Hügeln schimmerte. Bild: am Lacul Izvorul Muntelui Hier zeigte sich das ländliche Rumänien in seiner ganzen Authentizität: Pferdefuhrwerke auf der Straße, Holzgerüste zum Trocknen von Heu auf den Wiesen, Männer mit Handkarren voller Bretter. Alte Holzhäuser standen am Wegesrand – manche gut erhalten, andere vom Zahn der Zeit gezeichnet. Immer wieder wiesen Schilder auf Kirchen und Klöster hin, viele davon versteckt im dichten Wald oder auf einem Hügel thronend. Bild: Pferdefuhrwerke auf der Straße Kaffee, Kloster und KälteIn Satu Mare – einem unscheinbaren Kreuzungsort – legte ich eine Pause ein. Eine kleine Bar, draußen saßen nur Einheimische. Ich bestellte einen Kaffee. Leider hatte ich nur Karte, und die Bar nahm nur Bargeld. Die Frau hinter dem Tresen schenkte mir den Kaffee einfach – ein Moment der Menschlichkeit, wie man ihn nur auf Reisen erlebt. Bild: Heuernte in den Karpaten Dann ging es weiter, immer höher hinauf, vorbei an Holzverladestellen, rauchenden Traktoren und wieder neuen Hinweisschildern: „Achtung Bären!“ Über 1.500 Höhenmeter zeigte das Navi an, als ich mich in Richtung Kloster Rarau bewegte. Kurz darauf: dichter Nebel, der wie eine Decke über der Straße lag. Der Regen setzte wieder ein, der Wind nahm zu. Ich war jetzt mitten in den Wolken, Sicht unter 20 Meter. Eine mystische Stimmung, aber auch herausfordernd beim Fahren. Bild: Ich war jetzt mitten in den Wolken Endspurt nach Valea PutneiAb ca. 13 Uhr wurde das Wetter wechselhaft – kurze Schauer, dann wieder trockene Abschnitte. Die Straße dampfte, wo die Sonne sie kurzzeitig erreichte. Ich wartete einmal sogar an einem Bahnübergang – obwohl ich die Gleise gar nicht überqueren musste. Erst zu spät bemerkte ich es, musste grinsen über meine eigene Unachtsamkeit. Die letzten Kilometer führten entlang des Putna-Flusses in südwestlicher Richtung. Schließlich erreichte ich Valea Putnei und meine Unterkunft: Pensiunea La Sîsîhe – ein hübsches Gästehaus mit freundlichem Empfang und Blick ins grüne Tal. ![]() Bild: die Pensiunea La Sîsîhe Gegen 15 Uhr kam ich an – keine Minute zu früh, denn wenig später setzte kräftiger Regen ein. Alles richtig gemacht: 259 Kilometer, etliche Pässe, Schluchten, Regen, Sonne und überraschend viel Menschlichkeit liegen hinter mir. Morgen wartet die nächste Etappe. Mal sehen, ob sich die Bären nochmal zeigen. ![]()
RückblickHeute ist der Tag, an dem Steffi und ich vor 4 Jahren in unserem 2. Corona-Sommerurlaub an der Nordseeküste unterwegs waren. ...Bei der Weiterfahrt kam ich eher zufällig im überwiegend landwirtschaftlich geprägten Marx am "schiefen Turm von Marx" vorbei...
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