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Im Bann des Teide

Bericht über unseren Aufenthalt auf der größten Vulkaninsel der Kanaren Teneriffa
(11. bis 18. Januar ´23)

Karte: Unsere Touren auf Teneriffa

Am Dienstag hatten Steffi und ich einen Ausflug zur Nordküste geplant, zunächst nach Garachico, später dann weiter nach Puerto de la Cruz und falls das Wetter sich hielt von hier aus über die TF-21 von Norden her kommend hinauf in den Teide-Nationalpark Man würde sehen. Es war zwar stellenweise bewölkt, aber noch hielt das Wetter sich.

Die Anfahrt nach Garachico aus dem Telmo-Gebirge hinunter kommend zur Küste gestaltete sich bereits atemberaubend. Schon von weitem sahen wir die tosende See, doch je näher wir Garachico kamen, umso kurviger wurde die Streckenführung bis wir noch oberhalb dann endlich diesen Ausblick auf die Stadt mit dem einsamen vorgelagerten Felsen, dem Roque de Garachico, unter uns genießen konnten. Der riesige Felsen ist das Wahrzeichen des Ortes und wacht allgegenwärtig über den Ort.

Bild: Blick auf Garachico im Norden Teneriffas

Der Ort wurde im 15. Jahrhundert von einem Bankier aus Genua gegründet und sein Hafen wurde wichtig für den Handel zwischen Europa und den spanischen Kolonien in der Neuen Welt. Bei einem Vulkanausbruch des Montana Negra im Jahre 1706 wurde fast die gesamte Stadt verschüttet. Ganze neun Tage flossen die Lavaströme zu Tal. Das ehemalige Stadttor ist das Einzige, was damals übrig geblieben ist. Das Handelstor kann man also noch bestaunen. Nach dem damaligen Vulkanausbruch wurde rund um dieses Tor ein schöner, kleiner Park angelegt.

Damals haben alle Einwohner ihr gesamtes Hab und Gut verloren, aber dennoch bauten Sie ihre Stadt an dem gleichen Platz wieder auf. Wenn man vom neuen Hafen bergauf blickt kann man noch die schwarzen Ausläufer der zerstörerischen Lava sehen. Leider verlor Garachico durch dieses Unglück den Rang als Hafenstadt, welcher von Puerto de la Cruz übernommen wurde, aber durch den Zuckerrohranbau und später dann durch den Anbau von Bananen, kamen die Bewohner wieder zu neuem Reichtum.

Bild: Küste westlich von Garachico

Wenn im Herbst und im Frühling der Wellengang noch etwas gewaltiger ist, empfiehlt sich der Besuch in einem natürlichen Meeresschwimmbecken von Garachico. Diese Becken sind durch ihre schöne Gestaltung und ihre natürliche Entstehung eine wahre Attraktion. Dafür stand uns heute jedoch nicht der Sinn. Stattdessen schauten wir uns bei einem ruhigen Spaziergang über die Plätze und gepflasterten Fussgängerwege nahe am Meer den Ort etwas genauer an. Geschäfte, Bars und Restaurants gibt es in der idyllischen Stadt in einer großen Vielzahl. Besonders interessant sind die kleinen Läden, die handgemachte Werke wie Töpfereiwaren und Stickwaren anbieten. Der Platz an der Kirche lud uns unter den schattenspendenen Bäumen zum Verweilen ein.

Bild: unterwegs in Garachico

Knapp 30 km weiter östlich erreichten wir zur Mittagszeit Puerto de la Cruz. Die Stadt ist mit über 32.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt von Teneriffa. Erst als 1706 Garachico durch einen Vulkanausbruch verschüttet wurde, entwickelte sich Puerto de la Cruz zum wichtigsten Nordhafen der Insel. Heute ist es der wichtigste Touristenort im Norden Teneriffas. Englische Touristen waren Ende des 19. Jahrhunderts die ersten, die die Stadt als Urlaubsziel ausgesucht haben. Nach 1950 dann wurde Puerto (wie die Stadt in Kurzform genannt wird) langsam zur Touristenhochburg und ist es bis heute geblieben. Die Stadt liegt im fruchtbarsten Tal der Insel, im Orotava-Tal - die grüne Oase im Norden. Die üppige Vegetation ist dem sehr milden Klima zu verdanken.

Natürlich gibt es auch hier riesige Bananenplantagen. Der ursprüngliche Reiz eines verschlafenen Fischerstädtchens ist an manchen Ecken jedoch noch zu finden. Angetrieben durch die Passatwinde schlägt der Atlantik mit gewaltiger Kraft gegen die Kaimauern der Stadt. Zum Schutz der Mauern wurden riesige Betonwürfel als Wellenbrecher an den Strand gelegt. Einen wunderschönen Blick auf die Stadt und die meist in Wolken verhüllten Berge hatten wir vom Kai aus. Durch die Feuchtigkeit der Wolken ist diese grüne Oase erstanden, die ganz im Gegensatz steht zum kargen, steinigen Süden der Insel. Selbst in der Stadt trafen wir bei unserem Spaziergang entlang der Strandpromenade immer wieder auf Stellen, die auf den vulkanischen Ursprung hin deuteten.Einige Gebäude haben vulkanische Gebäudefundamente. So wurde auch die Kapelle San Telmo auf Lava erbaut. Schon allein dieses kontrastreiche schwarz/weiße Farbenspiel war sehr reizvoll anzusehen. .

Bild: Hausbemalungen in Puerto de La Cruz

Auch hier wurden in den Mittagsstunden viele Geschäfte geschlossen und jeder zieht sich dann zurück zur wohlverdienten und entspannenden Siesta. In dieser Zeit sollten man eine der vielen schattigen Bänke unter Palmen auf dem Altstadtplatz Plaza del Charco aufsuchen. Dort finden man eine Bodega neben der anderen. Angeboten werden herzhafte Snacks, Tapas, Eis und kühle Getränke. Auf der Plaza del Charco pulsiert das Leben, hier treffen sich die Einheimischen, die Urlauber genießen die Angebote der Restaurants und einige Straßenkünstler geben dem Ganzen noch mehr Farbe.

Bild: Naturschwimmbecken an der Küste bei Puerto de La Cruz

In Puerto de La Cruz gibt es einige historische Gebäude mit besonderem Flair. Vor allem die schönen Patios (Innenhöfe) beeindrucken die Besucher. Das größte Meerwasserschwimmbecken befindet sich ebenfalls in Puerto de La Cruz. Die Naturschwimmbecken sind wunderschön gestaltet. Das Meerwasser wird durch die natürlichen Bewegungen von Ebbe und Flut ständig ausgetauscht.

Eigentlich hatten wir vor, über die TF-21 von Norden her kommend hinauf in den Teide-Nationalpark und dann von hier aus zurück in den Süden der Insel zu fahren. Den Plan haben wir dann aber aufgeben müssen, weil mittlerweile die Spitze des Teide mit einer dicken Wolkendecke verhüllt war. Da oben hätten wir sicherlich keine 20 m weit sehen können. Also Planänderung und Rückfahrt fast so, wie wir heute gekommen waren.

Bild:
Fisch zum Abendessen in La Caleta

Am späten Nachmittag kamen wir wieder in La Caleta an. Da ich heute Geburtstag hatte, wollten wir den Tag natürlich ein wenig anders gestalten als an den Tagen zuvor. Ich lud Steffi deshalb zu einer Fischmahlzeit in einem der Restaurants mit Seeblick ein. Und ich muss sagen: Es war echt lecker. In La Caleta ist es fast unmöglich eine falsche Restaurantwahl zu treffen. Das liegt hauptsächlich an der exzellenten Qualität des Essens, aber auch daran, dass sich die meisten Restaurants in der Nähe des Wassers befinden und somit einen umwerfenden Ausblick bieten. Masia del Mar ist ein familienbetriebenes Restaurant für Fisch und Meeresfrüchte und ist sehr empfehlenswert.

Hier weitere Eindrücke vom Tag:

    -  7/8  -   

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