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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerä¤t einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und 'zack'! ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 552 vom 06.09.2025Tag 7 – Letterkenny – Ballina (ca. 344 km)
Bild: In einem der irischen Nationalparks unterwegs
Heute stand eine der längsten Etappen unserer Irlandtour auf dem Programm. Von Letterkenny aus machten wir uns früh am Morgen auf den Weg in Richtung Südwesten, hinein in die wilde und dünn besiedelte Landschaft von Donegal. Schon kurz nach dem Start zeigte sich, warum diese Region so ursprünglich wirkt: weite Moorflächen, karge Berge, glitzernde Seen zwischen dem braunen Heidekraut – und nur ab und zu kleine Dörfer, in denen die Straßenschilder zweisprachig, Englisch und Gälisch, beschriftet sind. Video
Bild: die heutige Strecke
Die Strecke führte uns über Dunfanaghy, Gweedore und Dungloe, wo der Wind kräftig von der Küste herüberzog. Das Wetter wechselte ständig – einmal rissen die Wolken auf und die Sonne tauchte die Landschaft in ein warmes Licht, dann wieder fegte eine dunkle Regenfront über uns hinweg und ließ die Straßen nass glänzen. Ein kurzer Halt beim Sceal Dhun Luiche brachte uns eine erste Rast, doch die Böen waren so stark, dass wir uns schnell wieder in den Sattel schwangen. Dabei stießen wir auch auf eine besondere Attraktion: das sagenumwobene „Schwert von König Arthur im Felsen“, das geheimnisvoll aus einem Stein ragt und sofort die Fantasie anregt – ob es sich wohl wirklich ziehen lässt? Hinter Ardara wartete der berühmte Glengesh Pass. Die Straße verengte sich zu einem schmalen Band, das sich in engen Serpentinen den Hang hinunterwand. Jeder Meter verlangte volle Konzentration, während die Aussicht in das grüne Tal atemberaubend war. Holprige Abschnitte und immer wieder kleine Wasserläufe, die quer über die Fahrbahn liefen, gaben der Strecke ihren rauen Charakter – genau das, was Motorradfahrer lieben.
Bild: abseits der Hauptstraße
Von dort ging es Richtung Killybegs. Eigentlich hätten die Klippen von Slieve League auf dem Programm gestanden – sie gehören zu den höchsten Meeres-klippen Europas. Doch die Parkplatzsituation vor Ort mit zusätzlichen Gebühren machte uns einen Strich durch die Rechnung, also beließen wir es bei einem kurzen Blick in die Ferne. Der Wind blies hier so heftig, dass selbst das Motorrad beim Abstellen wackelte. Über Donegal Town erreichten wir schließlich die N15 Richtung Sligo. Hier änderte sich das Bild: Die Straße wurde breiter, der Asphalt glatter – und nach vielen Kilometern auf engen Küstenstraßen machte sich allmählich Müdigkeit bemerkbar. Der stetige Wind, die wechselhaften Wetterverhältnisse und die Länge der Strecke forderten ihren Tribut, und wir sehnten uns nach einer Pause. Kurz darauf machten wir in Grange einen kurzen Einkauf. Anschließend erreichten wir Drumcliffe, einen kleinen Ort am Fuße des markanten Tafelbergs Benbulben. Das gewaltige Plateau des Berges wirkt wie eine natürliche Festung, die über die umliegenden Wiesen und Felder thront. Hier befindet sich auch das Drumcliffe Monastery, gegründet im 6. Jahrhundert von St. Colmcille. Von der alten Klosteranlage sind nur noch wenige Überreste sichtbar, doch mitten im Ort steht heute eine anglikanische Pfarrkirche, errichtet im 19. Jahrhundert. Mit ihrem schlanken Turm und den hellen Steinmauern fügt sie sich harmonisch in die grüne Landschaft ein. Der schlichte Innenraum wirkt hell und freundlich, geprägt von klaren Fenstern und einer ruhigen Atmosphäre, die sich wohltuend von den oft überladenen Kirchen unterscheidet. Direkt vor der Kirche erhebt sich ein reich verziertes keltisches Hochkreuz aus dem 11. Jahrhundert – eines der schönsten Irlands.
Bild: Surfer-Utensilien Später hielten wir in Easkey. Am „Easkey Left“ beobachteten wir Surfer, die sich mutig in die hohen Atlantikwellen stürzten – ein faszinierender Kontrast zur Ruhe der Landstraßen. Die Zufahrt dorthin war wieder typisch irisch: schmal, windig, stellenweise Schlaglöcher, aber genau das macht den Charme aus. Schließlich folgten wir der N59 bis nach Ballina im County Mayo. Gegen halb sechs erreichten wir unser Hotel an der Dublin Road. Nach über 340 Kilometern auf engen Pässen, rauen Küstenstraßen und langen Nationalstraßen war das Stiefelbier mehr als verdient. Der Abend endete beim gemeinsamen Dinner – ein perfekter Abschluss eines langen, abwechslungsreichen Fahrtages.
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