16 Tage Inselhopping

Durch das Mittelmeer zu den Inseln KORSIKA, SARDINIEN und SIZILIEN

9. Tag, 21. Mai 2022: Über Ussassai und Ballao nach Cagliari zur Einschiffung nach Sizilien

Karte: Strecke Tag 9

Nach dem Frühstück zog es uns nach Süden. Wir fuhren über Urzulei und Baunei zum roten Felsen von Arbatax. Unser heutiges Ziel war Cagliari, die Hauptstadt der autonomem Region Sardiniens. Von hier aus wollten wir am Abend nach Palermo einschiffen mit Abendessen auf See.

Schon von Weitem konnte man an diesem Morgen den 1025 m hohe Punta Is Gruttas sehen, der über dem Bergdorf Urzulei thront. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hier ist man den alten Sitten, Gebräuchen und Handwerkstraditionen verhaftet geblieben. Wer authentische Produkte der Region erwerben möchte, ist hier mit der Auswahl an handgefertigten Hirtenmessern, Flecht-, Schuh- und Lederwaren ausgezeichnet bedient. Lohnend sind darüber hinaus auch ein Besuch der Kirche „San Giorgio di Suelli“ (15. Jahrhundert) und Ausflüge ins Flumineddu Tal über den 1017 m hohen Genna-Silen Pass oberhalb der Gorroppu Schlucht. Dazu hatten wir an diesem Morgen jedoch keine Zeit ;-(

Bild: auf dem Weg in den Süden Sardiniens nach Cagliari

Im 5. Jh. n. Chr. kamen die ersten christlichen Prediger des Evangeliums mit der griechischen Kirche nach Urzulei. Sie hinterließen ihre Spuren vor allem mit der byzantinischen Herrschaft, die eine Verehrung Heiliger aus dem Osten verbreitete. In dem kleinen Dorf könnte man mehrere Kirchen besichtigen. (Wenn man die Zeit dazu hat.)

Bild: auf dem Weg in den Süden Sardiniens nach Cagliari kurz vor Urzulei

Auf 480 Metern über dem Meer ist die Welt mit sich im Reinen. Das Panorama von Baunei strahlt Ruhe und Stille aus. Nähert man sich dem Ort nach einer langen Fahrt durch unbewohnte Landschaft über die Panoramastraße SS 125 von Norden, kommt der Flecken langsam ins Blickfeld. Mit ihm die einzigartige Schönheit der Ogliastra, dort, wo Berg und Meer sich treffen.

Bild: die "Graue Gruppe" an der SS25 vor dem Passo Ghenna é Silana

Eine weite Ebene erstreckt sich von den Bergen bis zum Meer, an klaren Tagen sind in der Ferne die Felsen von Arbatax zu sehen, unserem ersten Ziel heute Morgen. In matten mediterranen Farben gestrichenen kleben die Häuser am Fels und blicken allesamt gen Süden. In jeder Kurve könnte man anhalten und immer neue traumhafte Ausblicke genießen.

Bild: die "Graue Gruppe" am Felsen von Arbatax

Die roten Felsen von Arbatax sind eine der großen natürlichen Attraktionen auf Sardinien. Arbatax ist ein ehemaliges Fischerdorf mit eben 700 Einwohnern, das sich in den letzten Jahren zu dem beliebtesten Ferienort der Ogliastra-Küste entwickelt hat. Die hier am Meeresufer herausragenden Felsen bestehen aus rotem Porphyr, der in reichlich vorhandenem grauem Granitporphyr eingelagert ist. Sie sind bei allen Touristen ein beliebtes Fotomotiv. Als wir mit unseren Motorrädern durch die Poller bis vor die Felsen fahren wollten, schimpfte ein Autofahrer laushals und böse mit uns, dass wir das nicht dürften. Es war herauszuhören, dass wir dann wohl mit der Polizei rechnen müssten. So zogen es die meisten von uns vor, ihr Motorrad lieber auf dem entfernter befindlichen Parkplatz abzustellen. (Nur Heinz nicht - der Böse!). Eine ältere Touristin war dann aber noch so lieb, ein Gruppenfoto von uns allen vor dem Felsen zu machen.

Bild: am Felsen von Arbatax (Ausschnitt verschiebbar!)

Bild: am Torre di Bari

Kurz vor Mittag legten wir eine längere Pause in einem Restaurant in der Nähe des Torre di Bari ein. Der gleichnamige Strand erstreckt sich hier zu beiden Seiten eines spanischen Turms, der von oben hoch über dem Meer diese Gegend zu beherrschen scheint. Er wird von einem Felsvorsprung, auf dem der Turm steht, in zwei Teile geteilt: Der nördliche Teil nennt sich "Mari de is ominis" (Meer der Männer) und der südliche "Mari de is femunas" (Meer der Frauen). Diese Namen gehen auf die Zeit nach dem Weltkrieg zurück, als die beiden Strände noch getrennt besucht wurden. Das Wasser wirkt hier intensiv azurblau und ist von einer reichhaltigen Meeresfauna gekennzeichnet. Man sieht sehr viel Neptungras, ein hervorragender Indikator für seine Sauberkeit.

Gegen 15 Uhr hatten wir dann die Inselhauptstadt Cagliari erreicht, die mit ihren verwinkelten Gassen, einer großartigen Architektur und ihrer traumhaften Lage direkt über dem Meer verzauberte. Cagliari ist eine der schönsten Ecken Sardiniens. Vom markanten Kastell aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt mit ihrem teilweise morbiden Charme und den vielen beeindruckenden Bauwerken Cagliaris: Die Kathedrale von Santa Maria, der Elefantenturm oder der Turm von San Pancrazio wechseln sich ab mit subtropischen Gärten und verschwiegenen Gassen.

Wir fuhren zunächst einmal den Hafen an und stellten unsere Motorräder am dortigen Kreisverkehr vor dem Hafen ab. Eine große Meute wartete dort bereits schon auf uns. Bernd hatte in der Zwischenzeit schon wieder großartige organisatorische Leistungen vollbracht, unsere Tickets hatte er jedoch noch nicht bekommen. Zunächst hieß es Pässe einsammeln von jedem. Danach hatten wir frei bis um kurz nach 18 Uhr und vertrieben uns die Zeit vor einer Bar in Hafennähe im Schatten vor einer Bar mit einem ersten "Stiefelbierchen". Später zurück im Hafen lief dann alles problemlos weiter. Jeder bekam sein Ticket, alle Biker bekamen 2 Spuren im Fährgelände zugewiesen und wir Tourguides bildeten den Abschluss. Hieß es doch: Immer als letzte ins Schiff hinein fahren und als erste nach der Ankunft im neuen Hafen hinaus.

Bild: Blick auf die Kulisse von Cagliari von Bord aus

Hier weitere Eindrücke vom Tag:

    -  9/17  -   

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